Neukaledonischer Kronengecko
Bis zur Wiederentdeckung im Jahre 1994 durch Seipp & Klemmer galt der Kronengecko – auch unter Rhacodactylus ciliatus bekannt – als ausgestorben. Mit der Veröffentlichung von Aaron Bauer’s Revision im Jahre 2012, erfolgte die Umbenennung in Correlophus ciliatus.
Die Tieflandregenwälder Neukaledoniens sind die Heimat des Kronengeckos. In diesem feucht-heißen Klima lebt er in den Blättern und im Geäst der Bäume. Trotz des schwindenden Lebensraumes steht der Kronengecko unter keinem internationalen Schutzstatus und muss den hiesigen Behörden nicht gemeldet werden. Inzwischen wird diese faszinierende, dämmerungs- und nachtaktive Gecko-Art in Terrarien gehalten und erfolgreich nachgezüchtet. Ein Kronengecko kann – bei guter Haltung – schätzungsweise über 20 Jahre alt werden. Ein ausgewachsenes Tier erreicht dabei eine Gesamtlänge von bis zu 22cm, wovon ca. 10-12 cm auf die Kopf-Rumpf-Länge fallen. Das Gewicht liegt zwischen 30g und 45g, wobei ein trächtiges Weibchen durchaus bis zu 60g schwer werden kann. Auf dem Speiseplan stehen neben Insekten auch zermatschte reife Früchte.
Der Kronengecko besitzt einen extrem breiten, dreieckigen und vom Körper abgesetzten Kopf, der durch einen seitlich verlaufenden Schuppenkamm geschmückt wird. Beginnend jeweils hinter dem rechten und linken Auge, verläuft der Kamm über den Nacken, bis er schließlich den Schwanzansatz erreicht. Dieser besonderen Schuppenanordnung verdankt der Kronengecko seinen Namen. Zudem erweckt der Kronengecko den Eindruck, ein fortwährendes Grinsen im Gesicht zu haben. Die Schwanzspitze des Kronengeckos ist mit Haftlamellen versehen und dient dem Tier als zusätzliches Greiforgan. Bei Gefahr, oder in Schrecksituationen ist der Kronengecko in der Lage seinen Schwanz an der Sollbruchstelle abzuwerfen. Ist der Schwanz einmal ab, wächst er nicht mehr vollständig nach, stattdessen wird nur ein kleiner Stummel gebildet. Sicherlich ist es für uns ansehnlicher, wenn der Schwanz noch vorhanden ist, jedoch ist das Tier auch ohne diesen in der Lage zu klettern, springen und zu jagen. Die Farbpalette des Kronengeckos umfasst ein breites Spektrum an Farben, beginnend bei hellen gelb-, orange-, beige- und roten Farbtönen bis hin zu sehr dunklen rot-, braun- oder schwarz. Mehrere Farben vermischt, sowie zusätzliche Zeichnungen wie z.B. Punkte (Dalmatian), Streifen (Tiger), am Rand abgesetzte Linien (White-fringed) oder flammenartige Muster (Flame/Harlequin) verleihen dem Kronengecko ein ganz individuelles Aussehen. Durch die Verlagerung seiner Farbpigmente in den Chromatophoren (Pigmentzellen) ist der Kronengecko zu einem physiologischen Farbwechsel fähig. Dieser Farbwechsel kann im Zusammenhang seiner Stimmung entstehen, aber auch von der Tageszeit oder Temperatur abhängen. Zeigt der Kronengecko seine vollen Farben und eine kontrastreiche Zeichnung, so bezeichnet man dies als „fired up“.
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: | Correlophus ciliatus |
Schutzstatus: | keiner |
Lebensraum: | Neukaledonien |
Klima: | subtropisch |
Verhalten: | nachtaktiv, territorial |
Größe: | bis zu 22cm |
Gewicht: | 30 – 45g |
Alter: | über 20 Jahre |
Ernährung: | Insekten, zermatschte reife Früchte |
Kronengecko Expedition von Exo Terra
Verlauf der Entdeckung und Klassifizierung
Jahr | Wissenschaftlicher Name | Entdecker |
1866 | Correlophus ciliatus | Guichenot |
1833 | Rhacodactylus ciliatus | Boulenger |
1909 | Rhacodactylus ciliatus | Werner |
1934 | Correlophus ciliatus | Brongersma |
1954 | Rhacodactylus ciliatus | Guibé |
1967 | Rhacodactylus ciliatus | Kluge |
1990 | Rhacodactylus ciliatus | Bauer & Vindum |
1994 | Rhacodactylus ciliatus | Seipp & Klemmer |
1998 | Rhacodactylus ciliatus | Girard & Heuclin |
1999 | Rhacodactylus ciliatus | Bauer |
2012 | Correlophus ciliatus | Bauer |