Kronengecko

Haltung von Kronengeckos

Ein gängiges Vorurteil beim Kronengecko (betrifft allerdings auch viele weitere Reptilienarten) ist, dass Einzelhaltung Tierquälerei sei. Kronengeckos sind Einzelgänger und somit ist es problemlos möglich diesen einzeln zu halten und sicherlich vielen anderen Varianten vorzuziehen. Zwar kann der Kronengecko auch als Gruppe gehalten werden, allerdings sollte dies nur unter genauer Berücksichtigung der Gruppenzusammensetzung erfolgen. Wichtig ist hier, dass du niemals mehrere Männchen in einem Terrarium, bzw. in Terrarien mit Sichtverbindung, hältst. Dies würde schnell zu Revierkämpfen, der Unterdrückung des unterlegenen Männchens und anschließend zu dessen Tod führen. Zudem darf der Kronengecko auf keinem Fall mit anderen Spezies vergesellschaftet werden.

Bei der Haltung einer Gruppe solltest du immer bedenken, dass früher oder später Nachwuchs vorprogrammiert ist. Eine mögliche Alternative wäre eine reine Weibchen-Gruppe. Weibchen sind in der Regel miteinander verträglich, so dass eine dauerhafte Haltung einer solchen Gruppe funktioniert. Allerdings kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es auch hier plötzlich zu Problemen kommen kann. Auch Geckos können sich mal „nicht riechen“ und lassen diese Antipathie sofort an ihrem Gegenüber aus. Manche Weibchen haben sich bei mir so extrem und ausdauernd gefetzt, dass ich sie wieder voneinander trennen musste.

Kronengecko

Größe des Terrariums

Durch seine Liebe zur Höhe, die der Kronengecko in seinem natürlichen Lebensraum voll ausnutzt, benötigt er vor allem ein hohes statt ein breites Terrarium. Für ein einzelnes Tier empfehle ich dir ein Terrarium in der Größe 50x50x80 (Länge x Tiefe x Höhe). Für eine Gruppe von einem Männchen und zwei Weibchen (1.2) sollte das Terrarium mindestens 60x60x100 (Länge x Tiefe x Höhe) groß sein, da die Weibchen so mehr Versteck- und Ausweichmöglichkeiten haben. Des Weiteren ist noch zu erwähnen, dass alle Angaben als persönliche Mindestgrößen zu verstehen sind und du natürlich gerne größere Terrarien wählen kannst. Von einer dauerhaften Haltung von einem Männchen und einem Weibchen (1.1) rate ich dir ab, da das Weibchen früher oder später unter den ständigen Paarungsdruck des Männchens leiden würde.

Einrichtung des Terrariums

Auch in einem Terrarium benötigt der Kronengecko ein subtropisches Klima, wie er es in seiner Heimat Neukaledonien vorfinden würde. Das Terrarium solltest du mit vielen Kletter- und mehreren Versteckmöglichkeiten ausstatten, als Bodengrund eignet sich Kokoshumus oder ungedüngte Erde. Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber nicht unter 60% fallen, abends dagegen auf über 80% ansteigen. Durch mehrfach tägliches sprühen wird die Luftfeuchtigkeit problemlos erreicht. Wichtig ist, dass hierbei keine Staunässe entsteht. Staunässe bildet sich dann, wenn keine ausreichende Luftzirkulation vorhanden ist und führt meist zu Schimmel. Ständige Staunässe kann zu Lungenkrankheiten, Hautproblemen oder anderen Krankheiten führen, die durch Bakterien verursacht werden. Das tägliche Sprühen dient nicht nur der Luftfeuchtigkeit, sondern auch der Wasseraufnahme. Der Kronengecko nutzt diese Möglichkeit um die Wassertropfen von den Scheiben und Pflanzen aufzulecken und dadurch seinen Durst zu stillen.

Solltest du echte Pflanzen einsetzen, musst du darauf achten, dass diese nicht giftig für das Tier sind. Hierfür bieten sich verschiedene Fikus-Arten und Efeututen an. Der Vorteil bei echten Pflanzen ist der positive Beitrag zum Klima und der Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Während bei Kunstpflanzen die Luftfeuchtigkeit schneller sinken kann, sorgen echte Pflanzen für ein wohliges Klima. Im Gegensatz dazu, sind Kunstpflanzen um einiges stabiler und belastbarer. Egal ob nun echte oder künstliche Pflanzen, die Einrichtung sollte zu der natürlichen Umgebung des Kronengeckos passen. Der Einsatz von weißen Asseln oder Springschwänzen bereichert das Terrarium mit einer sog. Hygienepolizei. Die kleinen Tierchen fressen Kotreste und Schimmel auf und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Sauberkeit des Terrariums. Regelmäßige Pflege und Hygiene ist nicht nur für die Gesundheit deines Geckos unerlässlich, sondern auch für die eigene.

Temperatur und Licht

Nicht nur wir Menschen genießen den ständigen Wechsel zwischen den vier Jahreszeiten. Auch unsere Reptilien haben sich im Laufe ihrer Entwicklung an die unterschiedlichen Temperaturgefälle angepasst und so manch eine Spezies benötigt diese zwingend zur Erhaltung ihrer Gesundheit. Andere wiederum kommen erst in Paarungslaune, wenn sie sich zuvor mittels Winterruhe bzw. einem Winterschlaf ausreichend stärken konnten. Zwar legt der gekrönte Casanova herzlich wenig Wert auf einen fröstlichen Jahresabschluss, jedoch sollte er einen milden Winter simuliert bekommen. Die Terrarientemperatur sollte tagsüber im Sommer zwischen 25°C – maximal 29°C liegen und nachts auf 22°C – 23°C sinken. Im Winter darf die Temperatur dagegen tagsüber 22°C – 25°C betragen und kann nachts ruhig auf 18°C – 20°C fallen.

Sofern dein Terrarium nicht im Keller steht, funktioniert die Simulation auch ohne teure Technik. In der Regel ist eine Leuchtstoffröhre mit 6500K oder ➲ spezielle LED-Lampen ausreichend, um die Temperaturen zu ermöglichen und den Tag/Nacht Rhythmus zu regulieren. Eine gesonderte UV-Beleuchtung ist auf Grund der Nachtaktivität des Kronengeckos nicht zwingend erforderlich, wird ihm allerdings auch nicht schaden. Um den natürlichen Verlauf der Jahreszeiten zu perfektionieren, solltest du – neben der Temperaturabsenkung – ebenfalls die geringeren Sonnenstunden berücksichtigen. Im Sommer (April – September) sollte die Beleuchtungsdauer rund 13 Stunden betragen und im Winter (Oktober – März) auf 9 Stunden reduziert werden. Einen wichtigen Hinweis möchte ich an dieser Stelle noch hinzufügen: Lampen solltest du grundsätzlich außerhalb des Terrariums anbringen, oder im Terrarium durch einen Schutzkorb absichern, so dass der Kronengecko nicht auf ihnen verweilen kann. Punkt! Reptilien suchen sich ihre Schlafplätze selbst aus. Auch die schönste und kostspieligste Höhle kann schnell gegen die Fassung einer kochend heißen Lampe eingetaucht werden. Schläft ein Kronengecko auf einer Lampe ein, kann es dauerhafte Schäden durch Verbrennungen erleiden bzw. daran versterben.

Futter, Vitamine und Nährstoffe

Gefüttert wird der Kronengecko mit verschiedenen Insektenarten (z.B. Heimchen, Grillen, Heuschrecken, etc.) und zermatschten Früchten. Zusätzlich solltest du darauf achten, dass der Kronengecko ausreichend Kalzium und Vitamine aufnimmt. Ich persönlich nutze für die tägliche Fütterung eine speziell für den Kronengecko gefertigte ➲ Fertigfuttermischung. Dieses Pulver gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und wird mit Wasser zum Brei angerührt. Alle nötigen Vitamine und Nährstoffe sind hier bereits enthalten. Ein weiterer Vorteil ist die Bequemlichkeit, da sich die Fertigfuttermischung gut im Kühlschrank aufbewahren und bei Bedarf entnehmen lässt.

Lebendfutter muss dagegen regelmäßig gekauft und gepflegt werden. Obwohl die Insekten als Futter dienen, darfst du nicht vergessen, dass es sich um Lebewesen handelt. Diese wollen trinken, essen und ggf. auch gesäubert werden. Trotz des Mehraufwandes verfüttre ich in regelmäßigen Abständen Insekten, die zum selberjagen in das Terrarium gesetzt werden. Nur bei einem jungen Kronengecko reiche ich die ersten Insekten mit der Pinzette an. Die Futtertiere dienen zum einen der Abwechslung bei der Nahrungsaufnahme und zum anderen zur Unterhaltung des Kronengeckos. Nicht jeder Kronengecko ist gleich gut im Erbeuten seines Opfers. Die meisten meiner Tiere beobachten aufmerksam, wägen ab und setzen atemberaubende Stunts ein um zielsicher ihre Beute zu packen. Eine Handvoll jedoch, brauchen gut 1 Stunde und viele Versuche um erfolgreich zu sein. Nicht alle Insekten werden sofort gefressen. Gerade Männchen neigen oft dazu, weniger zu fressen als ihre weiblichen Artgenossen. Achte darauf, dass nicht zu viele Futtertiere im Terrarium sind, da durchaus ein Kronengecko (vor allem im Schlaf) gebissen werden kann. Des Weiteren ist es wichtig, dass du die richtige Größe wählst. Ein junger Kronengecko sollte entsprechend kleinere Futtertiere bekommen, als ein ausgewachsenes Tier. Um einen „Kampf der Gladiatoren” zu vermeiden, sollte das Futtertier nicht breiter sein, als das Maul des Kronengeckos. Sofern ein Kronengecko noch jung ist, erhält es täglich sein Futter (sei es in Insekten- oder in Breiform). Ein ausgewachsener Kronengecko kommt dagegen mit 2 bis 3x die Woche aus.

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